Pneumokokken und Covid 19, was Sie wissen sollten!
Pneumokokken sind Bakterien, die den Nasen-Rachen-Raum besiedeln. Nicht immer führen sie zu
Krankheitssymptomen, sie können aber in die Lunge "weiterwandern". Eine sogenannte invasive
Pneumokokken-Erkrankung führt schlimmstenfall zu Sepsis, Gehirnhautentzündung oder Lungenentzündung.
Vor allem für Säuglinge, ältere und immungeschwächte Personen oder Menschen mit
Vorerkrankungen wie Asthma und COPD stellen Pneumokokken ein Risiko dar. Bei Influenza-
Erkrankungen ist eine bakterielle Sekundärinfektion durch Pneumokokken eine der häufigsten
Komplikation. Dies gilt auch für den COVID-19 Virus!
In solchen Fällen kommt es zusätzlich zur viralen Erkrankung zu einer bakteriellen Infektion.
Die bereits geschwächte Körperabwehr muss dann auch gegen die Pneumokokken ankämpfen.
Daher ist eine Imfpung gegen Pneumokokken um eine Grundimmunität zu verschaffen empfohlen.
Impfschutz gegen Pneumokokken
Eine Impfung gegen Pneumokokken, die häufigsten Erreger einer bakteriellen Lungenentzündung
im Alter, wird von der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut für alle Personen
ab dem 50. Geburtstag empfohlen. Die einmalige Impfung sollte mit einem Polysaccharid-Impfstoff
erfolgen, der 23 Antigene verschiedener Pneumokokken-Typen enthält, die für 90% der Erkrankungen
verantwortlich sind.
Die Impfung gegen Pneumokokken wird von der STIKO außerdem für alle Kinder ab dem vollendeten
2. Lebensmonat empfohlen. Die vier Impfungen gegen Pneumokokken werden üblicherweise parallel
zur Kombinationsimpfung gegen Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten, Kinderlähmung, Hepatitis B und
Haemophilus influenzae Typ b (Hib) verabreicht, d.h. mit 11 bis 14 Monaten sollte der Säugling idealerweise
gegen Pneumokokken grundimmunisiert sein. Für diese Grundimmunisierung steht ein
Konjugat-Impfstoff zur Verfügung, der auf das noch nicht ausgereifte Immunsystem von Säuglingen
und Kleinkindern abgestimmt ist und der vor 13 bzw. 10 der gefährlichen und häufigsten
Pneumokokken-Typen schützt.
Für Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit erhöhter gesundheitlicher Gefährdung
(z.B. mit angeborenen oder erworbenen Immundefekten bzw. Immunsuppression einschließlich
fehlender oder funktionsunfähiger Milz (Asplenie), chronischen Erkrankungen wie Asthma oder
Diabetes, Erkrankungen der Niere oder des Herzens, nach einer Knochenmarktransplantation sowie
vor (oder spätestens nach) Einsatz eines Cochlea-Implantats) wird ebenfalls eine Pneumokokken-Impfung
empfohlen, um auch diese Risikopatienten vor Pneumokokken-bedingten Erkrankungen wie einer
Lungenentzündung oder Hirnhautentzündung zu schützen.
Personen mit fortbestehender gesundheitlicher Gefährdung können ab dem Alter von fünf Jahren den
Polysaccharid-Impfstoff erhalten. Bei den – wie empfohlen – zuvor mit Konjugat-Impfstoff geimpften
Kindern sollte der Mindestabstand zur Impfung mit Polysaccharid-Impfstoff 2 Monate betragen.
Bei Erwachsenen ist in der Regel eine einmalige Injektion ausreichend. Bei bestimmten Risikogruppen
wie Menschen mit Immundefekten oder chronischen Nierenerkrankungen kann eine Auffrischung des
Pneumokokken-Impfschutzes im Abstand von 6 Jahren sinnvoll sein. Über die Notwendigkeit einer
Wiederholungsimpfung, abhängig vom Alter und von der Grunderkrankung, entscheidet die
behandelnde Ärztin bzw. der behandelnde Arzt.
Was hat der Impfschutz gegen Pneumokokken mit Covid - 19 zu tun?
Besteht ein Impfschutz gegen Pneumokokken wird verhindert, dass sich besonders gefährdete Personen
und Menschen über 50 Jahre mit beiden Erregern gleichzeitig anstecken.
Eine Pneumokokkenimpfung verhindert keine Covid - 19 Erkrankung, schützt aber vor einer Superinfektion,
bei der die Therapie schwierig ist und die Mortalität stark erhöht ist.
Gerne informiere und berate ich Sie ausführlich per Video- oder Telefonordination.
Sie erreichen mich unter 01/40 235 49 oder schriftlich unter office@kardio-fuchs.wien
Nutzen Sie auch die Gelegenheit einer Online-Buchung unter www.kardio-fuchs.wien
Ihre Dr. Tania Fuchs
Bleiben Sie gesund!